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KOHLENSTOFFSTAHL

  • Autorenbild: Simon Korchmar
    Simon Korchmar
  • 15. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Juli

Kohlenstoffstahl-Wok, Bratpfanne und Küchenmesser auf heller Küchenarbeitsplatte vor weißem Fliesenspiegel – minimalistisch arrangiert mit natürlichem Licht.

WAS IST EIGENTLICH KOHLENSTOFFSTAHL?


Kohlenstoffstahl – auch Karbonstahl oder C-Stahl genannt – besteht fast nur aus Eisen und Kohlenstoff. Je mehr Kohlenstoff enthalten ist, desto härter (aber auch spröder) wird das Material.

Im Gegensatz zu Edelstahl enthält er kein Chrom oder Nickel und ist daher nicht rostfrei.


Man unterscheidet vier Typen:

  • Weichstahl (< 0,3 %) – biegsam, gut schweißbar, z. B. für Bleche, Schrauben, Küchengeschirr

  • Mittelgekohlter Stahl (0,3–0,6 %) – robuster, oft wärmebehandelt, z. B. für Maschinenteile

  • Hochgekohlter Stahl (0,6–1,2 %) – sehr hart, z. B. für Messer oder Federn

  • Ultrahochgekohlter Stahl (> 1,2 %) – extrem fest, z. B. für Klingen, Stanzwerkzeuge


Typisch ist: robust, gut formbar, aber rostanfällig – vor allem bei Feuchtigkeit oder Säure.

Gängig sind Sorten wie C45 (Maschinenbau) oder 1084 (Messerstahl). Mit Hitze und Öl lässt sich Kohlenstoffstahl leicht härten – ein Plus für Handwerker und Messerschmiede.



WO KOMMT KOHLENSTOFFSTAHL ÜBERALL ZUM EINSATZ?


Kohlenstoffstahl ist fast überall zu finden – hier einige Beispiele:

  • Werkzeuge: Messer, Meißel, Hobel, Inbusschlüssel

  • Maschinen- & Fahrzeugbau: Wellen, Spindeln, Verbindungselemente

  • Bauwesen: Bewehrungsstahl für Beton – kostengünstig und belastbar



KOHLENSTOFFSTAHL IN DER KÜCHE


In der Küche ist Kohlenstoffstahl vor allem bei Messern und Woks beliebt. Der Grund: Er lässt sich extrem scharf schleifen, ist besonders hart und entwickelt mit der Zeit eine schützende Patina – eine natürliche Oxidschicht, die ihn teilweise vor Korrosion schützt.

Aber: Kohlenstoffstahl ist nicht rostfrei. Wenn er nicht sofort nach dem Spülen getrocknet oder mit Öl gepflegt wird, kann er schnell rosten. Auch säurehaltige Lebensmittel (wie Zitronensaft oder Tomaten) greifen das Material an.


Das Material hat also zwei Gesichter:

– In der Profi-Küche wegen der Schnitthaltigkeit geschätzt– Für die Spülmaschine und den Alltag eher ungeeignet, da er schnell oxidiert


Besonders beliebt:

  • Kochmesser aus C-Stahl (z. B. 1084 oder 1095)

  • Chinesische Woks – die sich bei richtiger Pflege sogar verbessern

  • Pfannen in rustikalem Stil, die ähnlich wie Gusseisen behandelt werden


TIPP: 

Ein gut gepflegtes Messer aus Kohlenstoffstahl schlägt viele Edelstahlmesser – aber es will wie ein Oldtimer behandelt werden: regelmäßig ölen, nicht im Spülwasser liegen lassen und bei Flugrost sanft mit Schleifvlies reinigen.


Kohlenstoffstahl auf einen Blick


 Gut geeignet für: Kochmesser mit feiner Schneide Woks, Bratpfannen mit eingebrannter Patina Nutzer:innen, die Pflege nicht scheuen

Weniger geeignet für Spülmaschine oder nasses Lagern Marinierte oder sehr saure Speisen Kücheneinsteiger ohne Erfahrung


Pflege-Tipps:

– Nach dem Spülen sofort abtrocknen

– Gelegentlich mit neutralem Öl einreiben

Patina nicht entfernen – sie schützt!


VORTEILE & NACHTEILE


Vorteile

  • Günstiger als Edelstahl

  • Formbar, schmiedbar, härtbar

  • Gute Festigkeit bei gleichzeitig einfacher Bearbeitung


Nachteile

  • Rostet schnell ohne Schutz

  • Weniger schweißbar bei hohem C-Gehalt

  • Reagiert mit säurehaltigen Lebensmitteln



Fazit


Kohlenstoffstahl ist ein echter Allrounder. Seine Vielseitigkeit, Härte und Verfügbarkeit machen ihn zum Favoriten in vielen Bereichen – von der Küche bis zum Maschinenbau. Wer ihn nutzt, sollte sich jedoch bewusst sein: Ohne Schutz kann er rosten, und bei hoher Härte nimmt die Flexibilität deutlich ab.

Wenn du auf der Suche nach einem robusten, preiswerten Material bist und etwas Pflege nicht scheust – dann ist Kohlenstoffstahl definitiv eine Überlegung wert.



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