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KERAMIK

  • Autorenbild: Simon Korchmar
    Simon Korchmar
  • 3. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Juli

Keramik begegnet uns täglich: als Teller, Tasse, Vase – aber auch als Fliese, Zahnimplantat oder Isolator.

Hergestellt wird sie aus Ton, Quarz und Feldspat, bei hoher Temperatur gebrannt. Dabei entsteht ein hartes, langlebiges Material.


Keramikgeschirr in Naturtönen: Tasse, Teller, Löffel, Vase und Schale – modernes Geschirr aus Keramik

GESUNDHEITSRISIKO DURCH KERAMIK:

2 von 5 (eher gering)


Wenn Keramikprodukte fachgerecht hergestellt werden, gelten sie als gesundheitlich unbedenklich.


Problematisch wird es, wenn:

  • Billige Glasuren Blei, Cadmium oder Kobalt enthalten

  • Säurehaltige Lebensmittel Metalle aus der Glasur lösen

  • Kinder oder Schwangere empfindlicher reagieren


Auch in der Produktion ist Vorsicht geboten:Feiner Silikastaub kann die Lunge schädigen. Studien zeigen: In vielen Keramikfabriken liegt die Staubbelastung deutlich über den Grenzwerten. Häufige Folgen: chronische Bronchitis, Asthma oder Silikose.



WO BEGEGNET UNS KERAMIK IM ALLTAG?


  • Bauindustrie: Böden, Wänden oder sanitären Anlagen

  • Zuhause: Geschirr, Tassen oder Aufbewahrungsgefäße, dekorative Objekte (Vasen bis zu handbemalten Schalen)

  • Technik: kommt bei extremen Temperaturen zum Einsatz

  • Medizin: Zahnimplantate



KERAMIK IN DER KÜCHE


Keramikgeschirr sieht toll aus, ist hitzebeständig und weit verbreitet – aber nicht jede Tasse ist unbedenklich.

  • Unbedenklich: Weiße, glatte Glasuren ohne Dekor, zertifiziert & lebensmittelecht

  • Vorsicht bei: Stark gefärbtem, billigem oder handbemaltem Geschirr ohne Siegel

  • Gefahr: Bei Kontakt mit Säure (z. B. Essig, Zitrone) können sich Metalle lösen



Keramische Antihaftbeschichtung


Keramikbeschichtete Pfannen sind eine Alternative zu Teflon. Sie bestehen meist aus Aluminium mit einer glasierten, keramischen Oberfläche.

Vorteile:– Frei von PFAS und PTFE– Robust gegenüber hohen Temperaturen

Nachteile:– Beschichtung kann mit der Zeit abplatzen– Hält oft kürzer als klassische Pfannen– Nicht kratzfest – kein Metallbesteck verwenden!

Tipp: Nur mit Holz- oder Silikonbesteck benutzen und nicht überhitzen – dann hält die Schicht länger.


Keramik auf einen Blick


Sicher bei: Hochwertigem Geschirr mit EU-Zertifikat Weißer oder transparenter Glasur Keramikpfannen ohne Kratzer

Problematisch bei: Billigware mit bunter Glasur Dekor unter der Glasur Starker Hitze, Säure oder Kratzern

Achte auf:

 – Prüfsiegel („lebensmittelecht“, „LFGB geprüft“)

– Kein Dekor im Essbereich

– Nur weiche Schwämme zum Reinigen



WAS SAGEN DIE STUDIEN?


Die Forschung zeigt: Keramik ist bei richtiger Herstellung sicher – aber in der Produktion gibt es Risiken.


1. Silikastaub in der Keramikproduktion

Laut Studien aus Deutschland und Bangladesch ist Silikastaub in der Keramikproduktion ein ernstes Gesundheitsrisiko:

– In einer Langzeitstudie mit über 18.000 Porzellanarbeitern in Deutschland zeigte sich kein erhöhtes Lungenkrebsrisiko,aber bereits ab 0,15 mg/m³ kristallinem Siliziumdioxid stieg das Risiko für Silikose deutlich.

– In Bangladesch litten über 45 % von 200 befragten Keramikarbeitern unter Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Asthma oder sogar Tuberkulose.

Der Grund: Die feinen Staubpartikel reizen die Lunge, führen zu Entzündungen und langfristigen Gewebeschäden.Die WHO stuft kristallines Siliziumdioxid als krebserregend ein – auch wenn der Zusammenhang mit Lungenkrebs noch erforscht wird.



2. Schwermetalle in Glasuren


In manchen Glasuren stecken Blei, Cadmium, Kobalt oder Chrom – vor allem bei Billigware oder unsauberer Verarbeitung. Diese Stoffe können sich bei Kontakt mit heißen oder sauren Lebensmitteln lösen und ins Essen übergehen.


Besonders kritisch:

Blei stört bei Kindern die Gehirnentwicklung

Cadmium lagert sich in Nieren und Knochen ab

Kobalt reizt die Atemwege und kann Allergien auslösen


Studien zeigen:

In der Produktion leiden viele Glasierer:innen unter verminderter Lungenfunktion – ein klares Warnsignal.


Labortests ergaben:

– Bleiwerte in Glasuren teils über 2.000 µg/g

– Freisetzung beim Essen: bis zu 0,97 mg/L

– Auch Cadmium wurde in bedenklicher Menge nachgewiesen

Deshalb fordert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) drastische Grenzwertsenkungen – z. B. für Blei um den Faktor 400.



3. Was wird verbessert?


Die Industrie arbeitet an:

  • schwermetallfreien Glasuren

  • besseren Prüfmethoden für Alltagsnutzung

  • mehr Schutzmaßnahmen in der Produktion (z. B. Staubabsaugung)



Fazit


Keramik ist ein vielseitiger, schöner Werkstoff – in der Küche wie im Alltag. Doch wie immer kommt es auf die Qualität an: Nur geprüfte Glasuren und sorgfältige Pflege machen Keramik wirklich unbedenklich.

In der Küche gilt: Lieber schlicht und zertifiziert als bunt und zweifelhaft.



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