KAFFEEBECHER OHNE SCHADSTOFFE
- Romana Korchmar
- 6. Okt.
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Dez.
Ich habe nach einem Kaffeebecher ohne Schadstoffe gesucht – für meinen Mann, der Kaffee über alles liebt. Zwar arbeitet er im Homeoffice, aber Kaffee begleitet ihn trotzdem überall hin. Vor längeren Autofahrten brüht er sich schnell noch einen Becher, und fast jeden Tag nach dem Mittagessen nimmt er ihn mit auf einen Spaziergang, um frische Luft zu schnappen.
Unsere Lösung für Autofahrten war bisher eine Edelstahl-Thermoskanne. Robust, ja – aber nicht gerade praktisch, wenn man am Steuer sitzt. Während er versuchte, das Ding aufzuschrauben, habe ich mich gefühlt wie seine persönliche Kaffeekellnerin auf dem Beifahrersitz. Genau deshalb wollte ich endlich einen Becher, den er auch einhändig im Auto bedienen kann.

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MÖGLICHE SCHADSTOFFE IM KAFFEBECHER
Einen Kaffeebecher ohne Schadstoffe zu finden, heißt nicht nur Plastik zu vermeiden. Ganz ehrlich, fast jeder Kaffeebecher hat irgendwo Plastik. Meistens beim Deckel oder Dichtungsring. Komplett plastikfrei ist selten. Das heißt, der Trick liegt nicht darin, Plastik komplett zu vermeiden, sondern das richtige Plastik zu wählen. Es gibt aber mehrere Materialien, die problematisch sein können – vor allem, wenn sie mit heißen Getränken in Berührung kommen.
1. Plastik:
Klassische Weichmacher wie Phthalate und der Kunststoffzusatz Bisphenol A (BPA) können bei Hitze in Getränke übergehen und wirken hormonell (EFSA, 2015; Rochester, Endocrine Reviews, 2013).
Auch „BPA-frei“ ist nicht automatisch sicher: Ersatzstoffe wie BPS oder BPF zeigen ähnliche Effekte (Rochester & Bolden, Environmental Health Perspectives, 2015).
Lösung: BPA-freier Kunststoff oder Silikon, möglichst ohne direkten Kontakt mit heißem Kaffee.
2. Billige Metall-Legierungen
Nicht jeder „Edelstahl“-Becher ist wirklich hochwertig. Bei Billigprodukten können sich Nickel oder sogar Blei lösen.
Laut Studien kann Nickel aus minderwertigem Edelstahl ins Getränk übergehen – besonders bei sauren Flüssigkeiten wie Tee mit Zitrone (Koch et al., Food Additives & Contaminants, 2005).
Lösung: geprüfter Edelstahl 18/8 (304er), lebensmittelecht und rostfrei.
3. Aluminium
Manche günstige Kaffeebecher bestehen innen aus Aluminium.
Ohne sichere Beschichtung kann Aluminium bei Säuren (Tee, Fruchtsäfte) austreten. Langfristig wird Aluminium mit neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer in Verbindung gebracht (EFSA, 2008).
Lösung: Kein Aluminium im Kontaktbereich, besser Edelstahl oder Glas.
4. Innenbeschichtungen & Lacke
Manche Becher sind innen lackiert, emailliert oder haben eine Antihaft-Beschichtung.
Problem: Mit der Zeit können sich winzige Partikel lösen und ins Getränk gelangen.
Lösung: Unbeschichtete Innenflächen bevorzugen.
5. Billige Dichtungen & Weichmacher
Gummidichtungen von No-Name-Produkten können Phthalate enthalten – Weichmacher, die den Hormonhaushalt stören können.
Lösung: hochwertige Silikondichtungen mit Ersatzteilen.
EMPFEHLENSWERTE KAFFEEBECHER OHNE SCHADSTOFFE
Fellow Carter Move Mug (340 ml)
Dieser Thermobecher (hält 12 Stunden warm) ist die perfekte Wahl für alle, die ihren Kaffee sicher in Tasche, Rucksack oder Auto mitnehmen wollen. Dank der keramischen Innenbeschichtung und dem Edelstahl-Deckel kommt Dein Getränk mit keinem Plastik in Berührung, dadurch bleibt der Geschmack absolut rein. Zudem sind die Becher designstark und modern, sodass sie nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein Highlight sind. Kleine Warnung: Die Keramikschicht ist aber im Vergleich zu Edelstahl empfindlicher und kann bei Stößen oder über die Jahre kleine Risse bekommen.
Villeroy & Boch - Kaffeebecher To Go (270 ml)
Ich empfehle diesen Becher nicht, weil er stundenlang alles heiß hält, denn ehrlich gesagt: das tut er nicht. Er ist auch nicht 100 % auslaufsicher, also fürs Fahrrad oder die Tasche eher ungeeignet. Aber: Als ehrliche, nachhaltige Alternative zu Einwegbechern ist er großartig. Der Becher ist komplett aus Keramik, der kleine Deckel aus Silikon – damit kommt Dein Kaffee gar nicht mit Plastik in Kontakt. Geschmacklich absolut neutral, leicht zu reinigen und schön in der Hand.
KeepCup Brew (340 ml)
Der KeepCup Brew ist ein leichter, stylischer Becher aus gehärtetem Glas mit Silikon- oder Kunststoffdeckel. Dein Getränk berührt nur Glas – kein Plastikgeschmack, kein Metall.
Er ist kein Thermobecher und nur spritzwassergeschützt, also nicht komplett dicht. Für unterwegs nur bedingt geeignet. Dafür ist er nachhaltig, schadstofffrei und wiederverwendbar. Alle Materialien sind frei von Phthalaten (BPA, BPS, BPF, DEHP), Blei und Cadmium und unabhängig laborgeprüft.
Wer mehr Schutz möchte, greift zur Edelstahl-Variante.
HYDRO FLASK Kaffeebecher (355ml)
Dieser Kaffeebecher ist ein robuster Edelstahl-Thermobecher, der Getränke stundenlang heiß oder kalt hält – ganz ohne Innenbeschichtung oder Plastik im Kontaktbereich. Der Edelstahl ist geschmacksneutral, und die Marke Hydro Flask hat einen sehr guten Ruf, was Materialqualität und Langlebigkeit betrifft. 100 % auslaufsicher ist er nicht, also für die Handtasche besser mit Vorsicht. Aber für den Alltag – im Auto, bei Spaziergängen oder am Schreibtisch – funktioniert er zuverlässig und macht auch nach Jahren noch Freude.
PRAKTISCHE TIPPS ZUM PASSENDEN KAFFEBECHER
Ehrlich gesagt, wir waren anfangs auch etwas überfordert – zu viele Größen, Deckel und Materialien. Wenn’s Dir genauso geht, helfen Dir unsere Tipps garantiert weiter.
1. Größe
300–350 ml: ideal, wenn Du Deinen Kaffee schnell trinkst oder ihn unterwegs vom Lieblingscafé befüllen lässt. Passt perfekt in Auto-Getränkehalter und kleinere Taschen.
400–500 ml: die Allroundgröße für Büro, Spaziergang oder Pendelstrecke. Noch handlich, aber mit genug Volumen für lange Tage.
Tipp: Je größer der Becher, desto länger bleibt Dein Getränk warm, aber desto unpraktischer wird’s beim Tragen.
2. Deckel
Beim Deckel trennt sich oft gute von schlechter Qualität. Überlege, wie Du den Becher benutzt:
Schraubdeckel: absolut dicht, aber meist zweihändig zu öffnen. Gut für Transport im Rucksack.
Klick- oder Push-Deckel: lässt sich mit einer Hand bedienen – perfekt fürs Autofahren.
Flip-Top oder Trinköffnung mit Verschluss: praktisch, wenn Du oft kleine Schlucke nimmst, aber nicht immer wieder aufschrauben willst.
Tipp: Ein zerlegbarer Deckel ist Gold wert: Er lässt sich leicht reinigen und bleibt hygienisch.
3. Isolierung
Doppelwandige Vakuumisolierung: hält am besten warm oder kalt (bis zu 8–10 Stunden). Ideal bei Edelstahlbechern.
Einwandig: leichter, günstiger, aber Getränke kühlen schneller ab – perfekt fürs Büro oder kurze Wege.
4. Reinigung
Ein Becher, der sich schwer reinigen lässt, bleibt am Ende im Schrank. Achte deshalb auf:
weite Öffnung (leicht mit der Hand zu reinigen)
zerlegbare Teile
spülmaschinengeeignete Materialien (laut Herstellerhinweis)
keine Beschichtungen, die mit der Zeit abblättern
5. Alltagstauglichkeit & Nutzung
Überlege ehrlich, wo und wie Du Deinen Becher benutzt:
Für Autofahrten: lieber auslaufsicherer Push- oder Schraubdeckel.
Für Spaziergänge oder Büro: leichter Becher reicht, auch wenn er nicht komplett dicht ist.
Für Sport oder Reisen: Edelstahl mit doppelter Wand – robust und stoßfest.
6. Nachhaltigkeit & Ersatzteile
Ein guter Becher hält Jahre, wenn Du Ersatzdichtungen oder Deckel nachkaufen kannst. Das spart Müll und Geld. Marken, die Ersatzteile anbieten, zeigen, dass sie auf Langlebigkeit setzen.
Unser Fazit
Und hast Du Deinen Favoriten schon gefunden?
Wir haben unseren für meinen Mann bereits bestellt und freuen uns schon darauf, ihn beim nächsten Ausflug zu testen. Vielleicht schmeckt der Kaffee dann sogar noch ein bisschen besser.
FAQs
Welches Material ist am besten für einen Kaffeebecher ohne Schadstoffe?
Am sichersten sind Becher aus Edelstahl (18/8), Glas oder Keramik ohne Innenbeschichtung. Diese Materialien geben keine Schadstoffe oder Gerüche ab und sind langlebig.
Sind Edelstahl-Kaffeebecher wirklich schadstofffrei?
Nicht jeder Edelstahlbecher ist gleich. Achte darauf, dass er aus lebensmittelechtem Edelstahl wie 18/8 oder 304 besteht – diese Varianten sind rostfrei, geschmacksneutral und frei von Schadstoffen wie BPA oder Blei.
Ist BPA-frei automatisch unbedenklich?
Nicht unbedingt. Viele Produkte ersetzen BPA durch ähnliche Stoffe wie BPS oder BPF, die ebenfalls hormonell wirken können. Am besten ist es, Plastik ganz zu vermeiden oder nur geprüfte Materialien mit LFGB- oder FDA-Zertifikat zu wählen.
Welche Kaffeebecher sind komplett plastikfrei?
Ganz ohne Plastik geht es fast nie – vor allem bei Thermobechern, da die meisten Deckel eine Dichtung oder Trinköffnung aus Silikon oder Kunststoff haben. Wenn Du wirklich plastikfreie Alternativen suchst, sind Keramik- oder Glasbecher mit Edelstahlverschluss die beste Wahl.
Bei Edelstahlbechern ist das Innere meist völlig frei von Plastik und unbeschichtet – nur der Deckel enthält kleine Silikon- oder Kunststoffteile, die für Dichtheit sorgen. Wichtig ist, dass sie BPA-, BPS- und phthalatfrei sind und keine schädliche Beschichtung im Inneren haben.
Sind Kaffeebecher ohne Schadstoffe auch nachhaltiger?
Ja, auf jeden Fall. Ein hochwertiger Becher aus Edelstahl, Glas oder Keramik ersetzt im Jahr hunderte Einwegbecher. Je langlebiger das Material und je leichter sich Dichtungen oder Deckel austauschen lassen, desto nachhaltiger ist der Becher – für Dich und für die Umwelt.
QUELLEN:
EFSA – European Food Safety Authority: Bisphenol A in food is a health risk. https://www.efsa.europa.eu/en/news/bisphenol-food-health-risk
Rochester, J.R. (2013): Bisphenol A and human health: a review of the literature. Endocrine Reviews, 34(1). https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0890623813003456
Rochester, J.R. & Bolden, A.L. (2015): Bisphenol S and F: A systematic review and comparison of the hormonal activity of BPA substitutes. Environmental Health Perspectives, 123(7). https://ehp.niehs.nih.gov/doi/10.1289/ehp.1408989
EFSA (2015): Scientific Opinion on the risks to public health related to the presence of bisphenol A (BPA) in foodstuffs. https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.2903/j.efsa.2015.3978
Koch, W., et al. (2005): Nickel release from stainless steel food contact materials. Food Additives & Contaminants, 22(9). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9330816/
EFSA (2008): Safety of aluminium from dietary intake. Scientific Opinion of the Panel on Food Additives, Flavourings, Processing Aids and Food Contact Materials (AFC). https://efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2008.754
Bundesinstitut für Risikobewertung zu Lebensmittelkontaktmaterialien: https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/lebensmittelkontaktmaterialien-176312.html
Hydro Flask Kaffeebecher: https://www.hydroflask.com/de/hydroflask-12-oz-mug?farbe=Black
Fellow Carter Move Mug: https://fellowproducts.com/products/carter-move-mug?srsltid=AfmBOooXyCMsRgjX7uBCckv4_D_LZvpuoJYmQx6wmXBcrdH5ozBch410
Villeroy & Boch - Kaffebecher to go: https://www.villeroy-boch.de/p/to-go-kaffeebecher-to-go-1048689330/
KeepCup Kaffebecher: https://eu.keepcup.com/products/brew







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