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EDELSTAHL

  • Autorenbild: Romana Korchmar
    Romana Korchmar
  • 1. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 1 Tag

Edelstahl ist in vielen Küchen und Badezimmern ein treuer Begleiter. Besonders in der Küche gilt als sehr sicheres Material für den Kontakt mit Lebensmitteln. Es ist rostfrei, langlebig und gibt kaum Stoffe an Speisen ab – vorausgesetzt, die Qualität stimmt. Aber wie steht es um seine Sicherheit? Genau das habe ich für dich recherchiert.


Edelstahl Symboldbild

GESUNDHEITSRISIKO DURCH EDELSTAHL:

1 von 5 (sehr gering)


Die wissenschaftliche Bewertung zeigt: Edelstahl ist bei normaler Nutzung nahezu unbedenklich.

Warum?

  • Die sogenannte Chrom(III)-Oxid-Schicht verhindert, dass Metallionen wie Nickel oder Chrom in nennenswerter Menge freigesetzt werden.

  • Studien belegen: Unter normalen Bedingungen ist Edelstahl weder giftig noch krebserregend.

  • Lediglich beim Schweißen können gesundheitsschädliche Dämpfe entstehen – das betrifft aber nur bestimmte Berufsgruppen.

Für uns im Alltag – ob als Kochlöffel, Trinkflasche oder Brotdose – ist Edelstahl damit gesundheitlich sehr unbedenklich.



WO KOMMT EDELSTAHL ÜBERALL ZUM EINSATZ?


Edelstahl begegnet uns täglich – oft, ohne dass wir es merken. Hier einige Beispiele:

  • Lebensmittelindustrie: Töpfe, Besteck, Lagertanks

  • Medizin: Implantate, chirurgische Instrumente

  • Industrie & Technik: Pumpen, Turbinen, Reaktoren

  • Bau & Architektur: Fassaden, Geländer, Sanitärtechnik

  • Haushalt & Freizeit: Möbel, Schmuck, Sportartike

  • Spezialanwendungen: Wasseraufbereitung, Papierherstellung, Schiffbau



WAS SAGEN DIE STUDIEN IM DETAIL?


1. Epidemiologische Erkenntnisse


Im Alltag besteht vor allem Hautkontakt, z. B. durch Schmuck oder Küchengeräte. Hier können in seltenen Fällen Nickelallergien auftreten – meist aber nur bei dauerhaftem, engem Kontakt. Die Nutzung für Pfannen und Co gilt als gänzlich unbedenklich.

Anders sieht es im Beruf aus: Schweißer oder Metallarbeiter, die Edelstahl bearbeiten, sind erhöhten Risiken ausgesetzt – insbesondere durch das Einatmen von Schweißrauchen.



2. Toxikologische Studien


Die gute Nachricht: Edelstahl ist in seiner festen Form nahezu reaktionsträge. Tierstudien zeigen keine systemischen Nebenwirkungen bei der Verwendung z. B. als Implantat.

Kritisch bleibt aber das Einatmen von Dämpfen beim Schweißen – dort entstehen z. B. sechswertige Chromverbindungen, die Niere und Lunge belasten können.



3. Warum Edelstahl so stabil ist


Die Schutzwirkung liegt an der dichten Chrom(III)-Oxid-Schicht – sie verhindert, dass Metallionen austreten. Nur bei extremer Beanspruchung, etwa durch Säure oder hohe Temperaturen, kann diese Schicht geschädigt werden.



4. Wer sollte besonders aufpassen?


  • Schweißer und Metallarbeiter ohne Schutzmaßnahmen

  • Nickel-Allergiker:innen, die engen Hautkontakt mit Edelstahl haben

  • Menschen mit Implantaten – für sie bietet Edelstahl jedoch eine sehr gute Biokompatibilität



5. Stärken & Schwächen der Studienlage


Stärken: Gut erforscht, große Datenlage, klare toxikologische Ergebnisse

Schwächen: Lücken gibt es bei seltenen Legierungen und Langzeiteffekten – insbesondere im Berufsumfeld und bei Implantaten


Wie erkenne ich hochwertigen Edelstahl in der Küche?


Lebensmittelecht: Achte auf die Kennzeichnung „rostfrei“ oder „lebensmittelecht“.

Kein Billigstahl: Günstiger Edelstahl kann Nickel oder andere Metalle in größeren Mengen abgeben – besonders bei Säure (z. B. Tomaten, Essig).

Keine Kratzer: Stark zerkratzte Oberflächen können Metallionen freisetzen. Verwende keine scharfen Schwämme.

Nicht für alles: Für lange Lagerung von salzigen oder sauren Speisen ist Glas besser geeignet.


Was bedeutet 18/8 oder 18/10?

Das sind Angaben zum Chrom- und Nickelgehalt:

18/8: 18 % Chrom, 8 % Nickel

18/10: 18 % Chrom, 10 % Nickel

Chrom schützt vor Rost. Nickel macht das Material stabiler und glänzender. Je höher der Nickelanteil, desto stabiler und glänzender.

18/10 ist also besonders hochwertig – aber für Nickel-Allergiker nicht ideal.



Fazit


Ich habe Edelstahl in meiner Küche immer für "safe" gehalten – und genau das bestätigt auch die Studienlage.

Gesundheitsrisiko: sehr gering (1 von 5): Solange du keinen Schweißbrenner bedienst oder eine Nickelallergie hast, kannst du Edelstahl ohne Bedenken verwenden.

Für Berufstätige im Metallbereich gilt: Atemschutz ist Pflicht, um sich vor Schweißdämpfen zu schützen.


Langfristig bleibt es spannend, wie sich spezielle Legierungen oder neue Anwendungen entwickeln. Aber für unseren Alltag ist Edelstahl – zum Glück – eine verlässliche Wahl.



Quellen


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