WASSERKOCHER OHNE PLASTIK
- Romana Korchmar
- vor 6 Tagen
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 4 Tagen
Unser alter Wasserkocher (fast) ohne Plastik hat nach vielen Jahren plötzlich den Geist aufgegeben – und damit hat die Suche nach einem neuen begonnen. Mir war nur wichtig, dass im Innenraum keine Plastikteile verbaut sind. Ich war überrascht, wie groß die Auswahl inzwischen ist: Wasserkochern aus Edelstahl über Glasmodelle bis hin zu Keramik und sogar Retro-Designs, es gibt wirklich für jeden Geschmack etwas. Hier teile ich meine Favoriten und worauf ich beim Kauf besonders achte.

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WARUM LIEBER EIN WASSERKOCHER OHNE PLASTIK
Weil heißes Wasser und Plastik einfach nicht zusammenpassen. Viele Wasserkocher enthalten innen Kunststoff – im Deckel, am Sieb oder Ausguss. Genau dort, wo kochendes Wasser durchläuft. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) können sich dabei Bisphenol A (BPA), BPS, BPF und Phthalate lösen. Diese Stoffe stehen im Verdacht, das Hormonsystem zu stören, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen, das Immunsystem zu schwächen und bei Kindern die Entwicklung zu beeinflussen. Selbst „BPA-frei“ ist keine Garantie – Ersatzstoffe wie BPS oder BPF zeigen laut Studien (Rochester & Bolden, Environmental Health Perspectives, 2015) ähnliche Wirkungen. Auch sogenanntes „unbedenkliches“ Polypropylen (PP) kann laut einer Studie der Arizona State University bei Hitze winzige Mikroplastik-Partikel freisetzen. Deshalb setzen wir lieber auf Wasserkocher aus Edelstahl oder Glas – sie sind langlebig, sicher und halten Dein Wasser wirklich frei von Schadstoffen.
Für alle Tee-Fans noch wichtig:
Viele Teebeutel enthalten oder sind mit Kunststoff (z. B. Polypropylen, Nylon, PLA) versiegelt – beim Aufguss bei ~95 °C können dabei Milliarden Mikro- und Nanoplastik-Partikel ins Getränk übergehen. Eine oft zitierte Laborstudie (McGill University) zeigte pro einen Plastik-Teebeutel etwa 11,6 Mrd. Mikroplastik und 3,1 Mrd. Nanoplastik; das BfR bestätigt die Freisetzung grundsätzlich, fand in einer eigenen Bewertung jedoch deutlich niedrigere Größenordnungen und ordnet das gesundheitliche Risiko nach heutigem Wissen als gering ein – trotzdem: unnötige Exposition vermeidbar. Praktisch heißt das: lose Blatt-Tees mit Edelstahl-Sieb oder nachweislich plastikfreie, genähte/geknotete Beutel bevorzugen.
EMPFEHLENSWERTE WASSERKOCHER OHNE PLASTIK
Ganz ehrlich, komplett plastikfreie Wasserkocher sind selten. Wir haben lange gesucht und ein paar Modelle gefunden, bei denen Wasser wirklich nur mit Edelstahl oder Glas in Kontakt kommt. Trotzdem wissen wir: Nicht jeder möchte einen ganz aus Metall – etwa wegen kleinen Kindern oder der Angst vor Verbrennungen. Deshalb findest Du unter unseren Empfehlungen auch Geräte, die einen Kunststoffgriff oder -deckel haben. Uns war dabei aber wichtig, dass kein Teil aus Plastik das Wasser berührt – also weder das Sieb noch der Innenraum.
BALTER Edelstahl Wasserkocher mit Temperatureinstellung
Der Innenraum besteht aus Edelstahl ohne Plastikkontakt, die Doppelwand hält das Wasser länger warm und schützt vor Verbrennungen. Besonders praktisch finden wir die präzise Temperatureinstellung von 45 °C bis 100 °C. Die Warmhaltefunktion hält das Wasser bis zu einer Stunde auf der gewünschten Temperatur, und das Display zeigt immer genau an, wie warm es gerade ist. Im Alltag ist er angenehm leise, lässt sich leicht reinigen und sieht mit seinem schlichten schwarzen Design einfach edel aus.
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Kapazität: 1,5 l
Material: Innenraum komplett aus Edelstahl
Temperaturwahl: 7 Stufen von 45 °C bis 100 °CÂ
Warmhaltefunktion: hält Wasser bis zu 60 Minuten
Ausstattung: Kalkfilter, automatische Abschaltung, Sicherheitssystem, 360°-Drehsockel, beidhändiger Griff
Leistung:Â 2200 Watt
Preis: ca. 45–60 €
Trendglas Jena
Der gesamte Kocher, inklusive Griff und Deckel, besteht aus Borosilikatglas. Er wird direkt auf der Herdplatte erhitzt und funktioniert auf allen gängigen Herdarten (Gas, Ceran, Elektro). Kalk lässt sich leicht abspülen, und auch die Reinigung im Geschirrspüler ist kein Problem. Sollte doch einmal etwas kaputtgehen, lassen sich Ersatzteile wie der Deckel bequem nachbestellen.
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Kapazität: 1,75 l
Material: 100 % Borosilikatglas
Hitzebeständig: bis 450 °C
Preis: ca. 40–55 €
Ottoni Fabbrica Alice
Der Ottoni Wasserkocher ist ein echtes Stück italienischer Handwerkskunst, gefertigt aus hochwertigem Edelstahl 18/10, ganz ohne Plastikkontakt im Inneren. Besonders beeindruckt hat uns, dass alle Komponenten aus Europa stammen, der Stahl und das Heizelement sogar aus Deutschland. Mit 2400 Watt Leistung, automatischer Abschaltung, Kalkfilter und 360°-Drehbasis ist er nicht nur schön, sondern auch robust und sicher. Ein langlebiger Wasserkocher für alle, die Qualität, Design und Schadstofffreiheit schätzen.
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Kapazität: 1,7 l
Material: Innenraum komplett aus Edelstahl
Temperaturwahl: 7 Stufen von 45 °C bis 100 °CÂ
Ausstattung: Kalkfilter, automatische Abschaltung, Sicherheitssystem, 360°-Drehsockel, beidhändiger Griff
Leistung:Â 2400 Watt
Preis: ca. 90–120 €
Aarke Wasserkocher aus Edelstahl
Was mir am Aarke Wasserkocher besonders gefällt: Er ist einer der wenigen Wasserkocher, bei denen ich mir wirklich keine Gedanken über Schadstoffe machen muss. Alles, was mit Wasser in Berührung kommt, besteht aus Edelstahl. Außerdem ist er leise, energiesparend und lässt sich super leicht reinigen. Besonders schätze ich die vielfältige Temperaturwahl von 40 °C bis 100 °C und dass die wärmespeichernde Doppelwand das Wasser angenehm lange warm hält. Der Wasserkocher ist zwar ein echtes Design-Highlight, gehört aber zur höheren Preisklasse und hat mit 1,2 Litern Fassungsvermögen eine eher kleinere Kapazität.
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Kapazität: 1,2 l
Material: komplett aus gebürstetem Edelstahl
Temperaturwahl: 40 °C bis 100 °C, stufenweise einstellbar
Funktionen: automatische Abschaltung, wärmespeichernde Doppelwand, tropffreier Ausguss, hitzebeständiger Griff, 360°-Drehsockel
Leistung:Â 2200 Watt
Preis: ca. 200–250 €
COSORI Glas Wasserkocher
Der Wasserkocher ist für uns einer der wenigen elektrischen Wasserkocher, bei denen wir wirklich sagen können: kein Plastik dort, wo es zählt. Das Wasser berührt nur Borosilikatglas und Edelstahl – weder am Filter noch am Ausguss kommt Kunststoff ins Spiel. Er bringt das Wasser schnell und zügig zum Kochen (eine Tasse in unter zwei Minuten!) und ist dabei super einfach zu bedienen – ein Knopf, automatische Abschaltung, fertig. Viele Nutzer loben das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und schätzen, dass er sparsam mit Strom umgeht und damit auch umweltfreundlicher ist. Das Glas sieht edel aus, lässt sich leicht reinigen und zeigt schön, wann’s sprudelt.
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Kapazität: 1,7 l
Material: Borosilikatglas mit Edelstahl-Filter und Edelstahl-Heizplatte
Temperaturwahl:Â keineÂ
Funktionen: automatische Abschaltung, Trockengehschutz, LED-Beleuchtung, 360°-Drehsockel
Leistung:Â 2200 Watt
Preis: ca. 25 €
PRAKTISCHE TIPPS ZUM PASSENDEM WASSERKOCHER
1. Temperaturregelung
Wenn Du oft Tee trinkst, lohnt sich ein Modell mit einstellbarer Temperatur. Grüner Tee braucht rund 70 °C, schwarzer Tee oder Kaffee dagegen 90–100 °C. So bleibt das Aroma erhalten – und Du sparst Energie.
2. Innenraum ohne Plastik
Achte darauf, dass Wasser nur mit Edelstahl oder Glas in Kontakt kommt. Auch das Sieb und der Ausguss sollten aus Metall sein, so bleibt das Wasser wirklich sauber und geschmacksneutral.
3. Schnelles & leises Aufkochen
Ein leistungsstarker Wasserkocher mit mindestens 1500 Watt bringt Wasser in wenigen Minuten zum Kochen, ohne dabei laut zu sein.
4. Warmhaltefunktion
Wenn Du morgens mehrere Tassen trinkst oder Babywasser zubereitest, ist eine Warmhaltefunktion praktisch. Sie hält das Wasser bis zu einer Stunde auf Temperatur.
5. Sicherheit & Komfort
Ein 360°-Sockel, automatische Abschaltung und Trockengehschutz machen die Nutzung sicher und bequem. Achte auch auf einen hitzebeständigen Griff, damit alles angenehm in der Hand liegt.
6. Doppelwandige Isolierung
Wenn Du kleine Kinder hast oder Dich schon mal am Wasserkocher verbrannt hast, ist eine doppelwandige Isolierung Gold wert. Sie sorgt dafür, dass der Außenmantel kühl bleibt, während das Wasser innen heiß wird. Gleichzeitig hält sie die Wärme länger im Inneren – so sparst Du Energie und musst seltener nachkochen.
Wenn dich das Thema interessiert, schau dir auch gern meinen Artikel über Standmixer ohne BPA mit Glasbehälter an. Dort erfährst du, warum Glas die bessere Wahl ist, welche Kunststoffe problematisch sein können und welche Modelle im Alltag wirklich überzeugen: Standmixer ohne BPA mit Glasbehälter – die sichere Wahl für deine Küche.
FAQs
Warum sollte man einen Wasserkocher ohne Plastik wählen?
Weil sich aus Kunststoff bei Hitze Schadstoffe wie BPA, BPS oder Phthalate lösen können. Diese Stoffe stehen im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinflussen und die Gesundheit zu belasten. Ein Wasserkocher aus Edelstahl oder Glas sorgt dafür, dass Dein Wasser sauber bleibt.
Gibt es wirklich komplett plastikfreie Wasserkocher?
Ja, aber sie sind selten. Modelle aus Edelstahl oder Borosilikatglas sind meist die beste Wahl. Manche haben kleine Dichtungen oder Griffe aus Silikon oder Kunststoff - wichtig ist, dass diese Teile nicht mit dem Wasser in Kontakt kommen.
Wie reinige ich einen Wasserkocher aus Edelstahl oder Glas richtig?
Ganz einfach: Mit Essig oder Zitronensäure lässt sich Kalk leicht entfernen. Danach gründlich mit Wasser ausspülen. Bei Glas-Wasserkochern reicht oft ein feuchtes Tuch, bitte keine aggressiven Reiniger, um die Oberfläche zu schonen.
QUELLEN:
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Freisetzung von Stoffen aus Kunststoffen bei Kontakt mit Lebensmitteln. https://www.bfr.bund.de/produktsicherheit/gesundheitliche-bewertung-materialien-in-kontakt-mit-lebensmittel/
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): Re-evaluation of the risks to public health related to the presence of bisphenol A (BPA) in foodstuffs. EFSA Journal 2023;21(4):6857. https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/6857
Rochester, J.R. & Bolden, A.L. (2015): Bisphenol S and F: A Systematic Review and Comparison of the Hormonal Activity of Bisphenol A Substitutes. Environmental Health Perspectives, 123(7): 643–650. https://ehp.niehs.nih.gov/doi/full/10.1289/ehp.1408989
Tufenkji, N. et al. (2019): Plastic Teabags Release Billions of Microparticles and Nanoparticles into Tea. Environmental Science & Technology, McGill University. https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.est.9b02540
Arizona State University: Release of Micro- and Nanoplastics from Polypropylene Food Containers upon Heating. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37343248/




